Die Idee des Seniorenturniers

714

Der ehemalige Vorsitzende Friedel Schwardtmann erzählte HESTUR über das Konzept des erstmalig vor ca. 40 Jahren ins Leben gerufenen Seniorenturniers:

Der Erfinder dieses Turniers war Erwin Böhme, und deshalb verleihen wir einen „Erwin Böhme Gedächtnis-Preis“ an das Pferde/Reiterpaar, deren Alter zusammen genommen die höchste Zahl an Jahren ergibt. Bei der Gründung des Turniers galt übrigens 30+ schon als „Senioren“, bei den Fussballern ist es sogar ab 18, heute haben wir es auf 45+ gesetzt. Aber „Senioren“ – das ist kein despektierlicher Begriff, überhaupt nicht.

Ich glaube, dass für diese Turnierform echter Bedarf da ist, nicht nur bei uns im Norden. Wir hatten jetzt Leute dabei, das waren Turnierneulinge, das muss man sich mal vorstellen, die trauen sich dann mit über 50 ihr erstes Turnier zu reiten! Und genau das ist, was wir wollen – die eigentlichen Sportreiter, die sonst regelmäßig auf „normalen“ Sport-Turnieren reiten, gehören eigentlich nicht auf das Seniorenturnier: Es richtet sich gezielt an diejenigen Reiter der Altersgruppe 45+, die normalerweise nicht auf Turnieren antreten oder sich als Sportreiter bezeichnen würden, sondern sich eher im Breitensport zu Hause fühlen. Auf dieser traditionellen Vereinsveranstaltung sollen auch sie einmal die Gelegenheit haben, Turnierluft zu schnuppern, aber in einem zwanglosen, familiären Rahmen.

Der Gemeinschaftssinn spielt für uns eine große Rolle, das bedeutet auch, wir möchten am Abend zusammensitzen und miteinander reden, und zwar alle Turnierteilnehmer – nicht jeder in seiner einzelnen kleinen Gruppe auf dem Paddockplatz – und das Essen dazu machen wir selbst, kein Catering oder dergleichen. Abgerundet wird das Turnier durch einen gemeinsamen Ausritt, weswegen ich das gerne bei Götz auf Norderheide mache, wo man durch den Naturschutzpark Lüneburger Heide reiten kann.

Zwischendurch war das Turnier auch einmal eingeschlafen, aber 2017 auf der Beerdigungsfeier von Erwin Böhme wurde ich angesprochen, ob wir das Seniorenturnier nicht wieder aufleben lassen wollen. Seither veranstalte ich es mit Angela Rethwisch – mit einer Auswahl an einfachen Sportprüfungen, darunter auch solche, die im IPZV-Reglement nicht vorkommen, die von zwei Richtern mit einer Sport- und einer Harmonienote pro Prüfung gerichtet werden.