Cybertölt – Isibless macht`s möglich!

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Heute freuen wir uns auf ein Interview mit Henning Drath, der den Cybertölt ins Leben gerufen hat. Morgen Abend startet die erste Etappe, sozusagen die Weltpremiere des Cybertölts.

IPZV Nord: Wie ist die Idee zum Cybertölt entstanden?

Henning Drath:
Wir alle sind derzeit in vielerlei Hinsicht von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen. Dazu gehört neben Einschränkungen im Alltag auch der Bereich Turniersport, der auf absehbare Zeit komplett zum Erliegen gekommen ist. Natürlich müssen wir nun verantwortungsvoll und diszipliniert die Gesetze und Vorgaben berücksichtigen und weitere Ansteckungen vermeiden, trotzdem werden viele Pferde ja sinnvollerweise nach wie vor geritten. Und daraus hat sich die Idee entwickelt, dass man solche Ritte – aus sicherer Entfernung aus der Ovalbahnmitte – doch ruhig mal filmen könnte. Und das eben europaweit. Daraus wollte ich gern ein Video-Turnier entwickeln, wofür Teilnehmer ihre Clips aus T1, T2, V1 und F1 einsenden, die dann von einem ebenso internationalen Richterkollegium beurteilt werden. Genau das ist nun sehr gut angelaufen, und am 29. März um 20 Uhr können wir hoffentlich eine Reihe erster guter Ergebnisse anschauen.

IPZV Nord: Wie ist die Umsetzung geplant?

Henning Drath:
Von nahezu 80 Reitern aus acht Ländern mit mehr als 100 Pferden habe ich mittlerweile ihre Videos online übermittelt bekommen, die Melde- und Rechenstellen-Software IceTest hat aus dem Feld der Teilnehmer vier Starterlisten für Tölt, Vier- und Fünfgang generiert, und entsprechend habe ich die Clips sortiert. Diese werden von den Richtern beurteilt und können von den Zuschauern als zweiteiliger Video-Stream angeschaut werden: T2 und V1 gibt’s jetzt Sonntag auf www.isibless.de, T1 und F1 folgen dann am kommenden Freitag ebenso ab 20 Uhr. Unsere Jury besteht zunächst aus Alexander Sgustav (Österreich), Hulda Geirsdóttir (Island) und Ólafur Árnason (Island), das sind sowohl hoch erfahrene Richter wie auch ganz enthusiastische Islandpferdefreunde, die bereit waren, bei diesem „Experiment“ mitzumachen, und darüber bin ich sehr froh.

Bei der technischen Umsetzung, dass die Richter zu den Ritten dann auch direkt ihre Noten eingeben können und dass diese zuverlässig nach jedem Ritt im Ticker landen, hilft IceTest-Programmierer Lutz Lesener, und auch für diese Unterstützung bin ich sehr dankbar. So haben wir hoffentlich ein gutes Paket von spannenden Inhalten und engagierten Akteuren, das wir mit dem Cybertölt anbieten.

Die erste Episode am Sonntag Abend gibt es natürlich über isibless zu sehen, sie wird aber auch grundsätzlich kostenlos anzuschauen sein. Möglich gemacht hat das die großzügige Unterstützung der Familie Hansen aus Wasbek, der ich herzlich danken möchte – ganz bestimmt hilft das auch nochmal zusätzlich bei der großen Sichtbarkeit vom Cybertölt für möglichst viele Fans. Ab Episode 2 gibt’s die Wettbewerbe, die künftig einmal im Monat stattfinden sollen, wenn’s denn gut ankommt, exklusiv bei isibless. Das Projekt bedeutet schließlich recht viel Aufwand beim Videoschnitt, bei der Organisation und Betreuung der Teilnehmer, hinsichtlich der Kosten für’s Video-Streaming usw. Wer aber bei isibless Mitglied ist, kann ja für weniger als 30 Euro im Jahr nicht nur sämtliche Cybertölt-Streams anschauen, sondern ist auch ganzjährig immer in Sachen News top-versorgt!

IPZV Nord: Es gibt viele interessante Starter – auf wen dürfen wir uns freuen?

Henning Drath: Ich möchte ungern die eine oder andere Kombination herauspicken, zumal die Mischung in den unterschiedlichen Prüfungen den Reiz ausmacht. Unter ticker.icetestng.com kann man die kompletten Starterfelder anschauen, und es freut mich, dass wir amtierende und ehemalige Weltmeister dabei haben, dass erfahrene genau wie junge Reiter mitmachen, und vor allem, dass wir ein Feld mit Startern aus Dänemark, Deutschland, Frankreich, Island, Italien, Norwegen, Schweden und der Schweiz haben und damit wirklich international aufgestellt sind.

IPZV Nord: Ist es grundsätzlich denkbar, den Cybertölt als zusätzliche oder ergänzende Turnierform für die Zukunft zu etablieren?

Henning Drath:
Für den Moment hoffe ich, dass es tatsächlich erst einmal mehr als nur eine „Notlösung“ in Zeiten von Corona ist. In jedem Falle wollen wir uns ja Mühe geben, den Cybertölt wirklich professionell zu gestalten, dass wir den Reitern und Pferden gerechtwerden, dass die Ritte, ihre Beurteilung und auch die Darbietung per Video-Stream einerseits seriös und zugleich unterhaltsam gehandhabt werden. Ob das gerade für die Wintermonate in Zukunft eine Ergänzung sein kann oder ob wir damit auch im Frühling und im Sommer eine Plattform für so einen „internationalen Austausch“ bieten können, wird am Ende die Szene selber entscheiden, indem Reiter mitmachen und Zuschauer einschalten … oder eben nicht. Wir probieren es jetzt erstmalig, denn einfach nur den Kopf hängenzulassen und in dieser Zeit gar keine sportlichen Begegnungen zu haben, ist ja auch keine gute Option. Also wollen wir etwas Schönes dagegensetzen!

IPZV Nord: Vielen Dank für die Infos rund um den Cybertölt. Also morgen Abend am 29.3. um 20 Uhr einschalten – wir wünschen allen Zuschauern viel Spaß beim Cybertölt!