Interview mit Daniel C. Schulz zur WM

844
Spuni DIM Neuler©www.krijn.de

Daniel C.Schulz aus Ehndorf, Mitglied des IPZV Nord Sportkaders, wird mit seinem selbstgezogenen Hengst Spuni vom Heesberg für Deutschland auf der WM 2023 in der T2 an den Start gehen. Die Redaktion führte in der Woche vor seiner Abreise nach Holland mit dem zweimaligen Deutschen Meister und Weltranglisten-Ersten der T2 dieses Interview:

HESTUR: Du wusstest schon sehr früh, dass Spuni ein Ausnahmepferd ist, richtig?

Daniel C.Schulz: Ja, als er drei Tage alt war, haben wir ihn mit seiner Mutter die Einfahrt hoch und runter laufen lassen. Und das beeindruckende war, dass er – obwohl extrem grossrahmig mit ausserordentlicher Beinlänge – trotzdem völlig geschmeidig ist. Er ist sehr schnell gewachsen und er sah zwar zwischendurch mal schlaksig aus, aber man konnte immer sehen, dass er etwas besonderes war.

Spuni 2018 knapp 5jährig ©Ina Schulz

HESTUR: Kannst du die Stationen seines Werdegangs skizzieren?

Daniel C.Schulz: Was seinen Werdegang anbetrifft ist Spuni „ein Kind des IPZVs“: Er hat alle Stationen mitgemacht: Hoch Elite geprüft als Fohlen, hoch Elite geprüft als Junghengst. Nachdem wir angefangen haben, ihn zu reiten, war er das höchste fünfjährige Pferd aller Zeiten in der Tölt-Futurity auf der DIM – mit 8,70. Und der Knaller ist – das ist 5 Jahre her – jetzt läuft er tatsächlich 8,73! 6jährig waren wir Norddeutscher Meister in T2, 7jährig waren wir Deutscher Vizemeister, 8jährig haben wir Bronze geholt und neun- und zehnjährig waren wir jeweils Deutscher Meister.

Ich habe Spuni mit Sicherheit nicht übertrieben trainiert oder das erzwungen, ich habe mir das mit dem Pferd zusammen erarbeitet. Und wenn man Spuni sieht, merkt man auch: Der will das machen – er ist eine Rampensau, er will sich präsentieren, und wenn die Leute klatschen, findet er es umso besser.

HESTUR: Mit der WM-Teilnahme hast du eins deiner großen Ziele erreicht. Wie gehst du jetzt damit um auf den letzten Metern?

Daniel C.Schulz: Gute Frage – ich bin ja seit 9 Tagen in Trance, denn für mich ist es ein „neuer Lebensabschnitt“: Ich hab als Jugendlicher schon immer gesagt: „Irgendwann reite ich auf der WM!“ Und ich wollte das mit einem selbstgezogenen Pferd. Früher habe ich mich mehr auf Zucht als auf Sport konzentriert. Spuni ist das erste Pferd, bei dem ich gesagt habe: „Den behalte ich und ich schaue wie weit wir kommen!“

Was die WM betrifft: Man muss das ganze sehen wie ein großes Abenteuer….

Ich finde es einfach cool, vor so vielen Leuten zu reiten – und wenn die Leute Spass haben dann habe ich auch Spass.

Und ich möchte die Chance auch nutzen, zu zeigen, wie ich reite. Wir haben ja einen Slogan für die WM „Free Tölt around the World“ – und das möchte ich transportieren: Tölt ist eine natürliche Gangart und wenn man sie mit dem Pferd zusammen trainiert, kann man diesen stolzen, königlichen, schnellen, sportlichen Tölt auch schön präsentieren.

HESTUR: Wir wünschen dir dabei viel Spass und Erfolg!

Spuni 2022 Godemoor ©Julia Wohlgethan